Kurzurlaub in Rom 2018

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Bald geht es in die »Ewige Stadt«

In ein paar Tagen machen wir uns auf den Weg in die »Ewige Stadt« Rom. Auch wenn wir uns dort nur wenige Tage aufhalten können, freuen wir uns schon jetzt darauf, die nach Meinung Jupiters und anderer Götter in dieser Stadt fehlenden räumlichen und zeitlichen Grenzen im November 2018 ein paar Tage lang selbst auszuloten und erleben zu dürfen.

Mit dem Taurus über die Alpen

Kein Dampf, keine badische IVf … heute soll uns ein elektrischer Stier von der Isar zum Tiber bringen. Kein mondäner Luxus, kein Hercule Poirot … moderne Sachlichkeit wird unseren Schlaf begleiten, bis uns der Schaffner zum Frühstück weckt. Die Räder rollen wieder aus der Hauptstadt der Bewegung … doch heute wiegen sie uns nur (und noch) in den Schlaf.

Kein Orvieto in Orvieto

Trotz der zweistündigen Verspätung unseres Zuges (ein Lokschaden auf der Strecke, den wir im Schlaf gar nicht bemerkt haben) ist es deutlich zu früh für ein Glas Weißwein, als wir vor der Ankunft in unserem Zielbahnhof noch Halt in der »alten Stadt« (Urbs Vetus) machen. Stattdessen gibt es Frühstück im Abteil: Kaffee, Gebäck, Wurst und Käse.

Ein kolossales Museum

Teures Brot und kostenlose Spiele im Colosseo. Die dem Steinhunger der Päpste entgangenen Reste lassen einen die schon damals bei den munera und venationes jubelnde Meute erahnen. Leider erleben wir das Gemäuer heute ohne bunte Illumination. Schade! Es wäre schön gewesen, wenn irgendwo auf dieser Erde mal wieder ein Todesurteil ausgesetzt worden wäre.

Trans Tiberim – Jenseits des Tiber

Ein wohltuender Kontrast: Die Ruhe des Tiber und die Lebendigkeit des »Dorfs in der Stadt«, des alten Arbeiter- und Einwandererviertels Trastevere in dem 1849 eine Revolte gegen das Papsttum ihr blutiges Ende fand. Kulinarisch ein Reinfall: Das in Doppelschicht vor allem von Römern vollbesetzte Traditionsrestaurant war eher unterdurchschnittlich.

Anatole France und das neue Italien

Regen in Rom, das heißt überfüllte Busse für alle und ein Aufenthalt in Museen und Katakomben für die Touristen. Glücklicherweise ist die majestätische Gleichheit des Gesetzes noch Vergangenheit und die neuen Gesetze der frischgewählten Regierung Italiens stehen erst am Anfang. So finden die Obdachlosen der Stadt noch etwas Schutz unter den Brücken des Tiber.

Kunst Steine Scherben

Am Monte Testaccio in den Außenbezirken Roms vereint sich die Straßenkunst der Moderne mit den Reliquien alter Kraftwerkstechnik und bis heute erhalten gebliebener steinalter Kunst. Steinerne und knöcherne Überreste, der Schrott mittlerweile vergangener Industrien und die Vergänglichkeit des »writing on the wall« … all das findet sich in der vorstädtischen Tristesse.

Bremsen und Kupplung

Endlich! Der Aperitivo im »freni e frizioni« versöhnt uns wieder mit dem Trastevere. Exzellente Cocktails (Kiddo und Gin Tonic für uns), viele freundliche junge Menschen, ein exquisites Büffet mit leckeren Antipasti … La Dolce Vita! Dann noch frische, hausgemachte Pasta und ein schönes Fläschen Weißwein in der Imbissstube um die Ecke: Was will man mehr?

Küche, Köchin und Staat

Zweiter Regentag: Deshalb auf in den trockenen Mercato. Für den Fisch sind wir zu spät, aber Fleisch und Artischocken sind beeindruckend. Für das Kochzubehör bestaunen wir die vollen Regale im Keller eines Ladens im einstmals jüdischen Viertel. Gespräche über Köchin und Staat bleiben uns verwehrt, da Vezios Café leider einem Designerladen Platz gemacht hat.

Die, die die Wölfin säugt

Kein Regen! Wir machen uns auf den Weg hoch zur Kinderstube von Romulus und Remus. Die Franziskaner, die mit der Entdeckung eines Graffito (des »Spottkruzifix«) den päpstlichen Kalköfen Einhalt boten, erlauben uns einen Blick aufs Kolosseum. Die Straßenverkäufer haben sich umgestellt: Statt Regenschirmen werden Schals verkauft. Es wird Winter in Rom.

Anonym: Schön sieht's aus, wir sitzen in Heilbronn bei Sonne beim Bäcker. Liebe Grüße!

Fast alles hat ein Ende

Die göttliche Sonne führt uns nun doch noch in die wohl größte Konzernzentrale des weltweiten Aberglaubens. Jedwede monetäre Unterstützung (z.B. Eintrittsgelder) unterlassen wir aber. Stattdessen genießen wir die Nachmittagssonne bei Gelato und Café und später noch ein frühes Abendessen an unserem vorläufig letzten Tag in der Stadt ohne Ende.